Stadtrat Thomas Lutz beim CDU-Montagstreff

Sportstadt Ludwigsburg – Wunsch oder Wirklichkeit?

Die Stadt Ludwigsburg gibt sich aus innerer Überzeugung gerne als Sportstadt. Sogar ein Image-Video dazu wurde zu diesem Thema in Auftrag gegeben. Entspricht diese Eigenwahrnehmung der Tatsache oder ist hier eher der Wunsch der Vater des Gedanken.

Zu diesem Thema war der Ludwigsburger Stadtrat Thomas Lutz beim Montagstreffen der CDU. Thomas Lutz sieht die Arbeit der Vereine etwas differenzierter. Die Vereine in der Stadt müssen um jeden Euro kämpfen. Dabei setzen sich vor allem Vereine für soziale Komponenten besonders im Umgang mit Jugendlichen und Heranwachsenden ein. Die Vereine bringen viel Zeit dafür ein, mit einem hohen Aufwand an Betreuer. Viele dieser Helfer arbeiten für den Verein im Ehrenamt. Stadtrat Lutz würde sich eine bessere Würdigung und Unterstützung bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe wünschen. Mit einer Träne im Auge beobachtet er, wie einfach es oft für den Bereich „Kulur“ sei an öffentliche Gelder zu kommen. Als Beispiel nannte er hier die Arena. Diese Halle, wo auch die Ludwigsburger Basketballer ihre Heimat haben, wird inzwischen sehr gut angenommen und das nicht nur für Veranstaltungen aus dem sportlichen Bereich. Und, man mag es kaum glauben, die große Arena kostet die Stadt weniger Geld als die vergleichbar kleinere Scala.

Um auf die neuen Herausforderungen einzugehen, verändert sich in vielen Vereinigungen die alte Struktur. Waren Vereine früher stark ortsgebunden, so ist das heutzutage nicht immer mehr der Fall. Der Sportpark Ost ist bereits ein Zusammenschluss von Vereinen aber es wird in Zukunft sicher noch mehr Zusammenschlüsse geben müssen um das Überleben so manchen Vereins zu sichern.

Für den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing des Stadtverbandes für Sport, Armin Klotz, stellt sich die Frage ob die Stadt Ludwigsburg den Sport tatsächlich so fördern möchte wie die Kultur. Und ob die Stadt ihre Sportförderung auch als Vereinsförderung sieht. Dabei überkomme einem machmal doch Zweifel. Die Stadt bezahlt Übungsleitern für kostenlose Sportangebote deutlich mehr, als ein Verein dies kann. Die Frage sei, wolle man so eine Förderung von Sport?

Die Vereine brauchen Hilfe, darin sind sich Thomas Lutz und Armin Klotz einig. Zum Schluss kam auch noch das Thema „Sponsoring“ zur Sprache. Bei allem für und wieder muss man einfach nüchtern betrachten, dass die Stadt und der Gemeinderat nicht mehr so sportfreundlich sind wie früher und es für die Vereine eine ganz wichtige Einnahmequelle darstellt, um den finanziellen Vorsprung, den die Kultur in der Stadt hat, zumindest ein wenig auszugleichen. (rvb)