Der CDU-Stadtverband Ludwigsburg fordert die Prüfung eines Konzeptes zur Lockerung der Corona-Verordnung und der damit verbundenen Einschränkungen aufgrund einer Teststrategie für die Stadt Ludwigsburg entsprechend dem sogenannten „Tübinger Modell“. Darüber hinaus spricht sich die CDU für eine Erweiterung des „Tübinger Modells” auf die anderen drei Regierungsbezirke Baden-Württembergs aus.

Ludwigsburg Modellstadt – Öffnen mit Perspektive

In Tübingen können vorab mit einem Corona-Schnelltest getestete Personen zeitlich begrenzt am normalen gesellschaftlichen Leben (Einkaufen, Gastronomie, Theater, Kinos, Kultur, Schwimm- und Sporteinrichtungen etc.) teilnehmen. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hatte dieses Modell zur Generierung von empirischen Daten zum Infektionsgeschehen vorab „abgesegnet”. Dies bedeutet auch, dass selbst im Falle eines landesweiten Lockdowns Unternehmen verschiedener Branchen in der Modellstadt weiter geöffnet bleiben.

Um die evidenzbasierten Ergebnisse aus diesem Modellversuch umfassender abzusichern, spricht sich die Ludwigsburger CDU für eine Erweiterung auf drei weitere Regierungsbezirke aus. So könnte für den Regierungsbezirk Stuttgart die Stadt Ludwigsburg als Modellstadt fungieren, da sie von der Einwohnerzahl mit Tübingen vergleichbar ist. Des Weiteren ist der Branchenmix beider Städte ähnlich. Als Mittelzentrum eignet sich auch die Stadt Ludwigsburg im Regierungsbezirk Stuttgart für eine Konzeption, bei dem Tagestickets wieder den Menschen ermöglichen, am städtischen Leben teilzunehmen. Auch für Unternehmer in der Stadt wäre dies eine wichtige Perspektive.

Indem die Stadt entsprechende jederzeit zugängliche Teststellen schafft und einen entsprechenden Ausweis, sog. „Tagestickets“, für negativ Getestete ausgibt, könnten die Geschäfte, Gastronomen, Kulturschaffende, Kinos und auch Sporteinrichtungen und Schwimmbäder wieder öffnen. Zwischenzeitlich stehen Schnelltests für die Bevölkerung zur Verfügung. Unterstützt durch konsequente Impfungen können Schnelltests und Selbsttests verhindern, dass sich das Virus mit seinen Mutationen weiter in der Stadt ausbreitet.

Das zur Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH gehörende Klinikum Ludwigsburg ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Ähnlich wie in Tübingen, sollte parallel eine wissenschaftliche Studienbegleitung durchgeführt werden um festzustellen, welche Einrichtungen tatsächlich Pandemietreiber sind. Das „Ludwigsburger Modell” würde dann entsprechend dem „Tübinger Modell” Forschungsergebnisse zur Verbreitung des Infektionsgeschehens liefern und Hinweise geben, wie künftig mit dem Corona-Virus gelebt werden kann, ohne ständige Lockdowns vieler Branchen und öffentlicher Einrichtungen.

In Ludwigsburger Schulen werden in den nächsten Wochen Schnelltests zur Eindämmung und Nachverfolgung von Corona-Infektionen eingeführt. Dieser Schritt ist richtig, wie auch die Reihentests in Kindertagesstätten in der Stadt. Gleichzeitig spricht sich die Ludwigsburger CDU für den Fall eines weiteren Lockdowns auch für die Schließung von Kitas und Schulen aus, da hier erwiesenermaßen schwere Infektionsausbrüche stattfinden und vor diesem Hintergrund gegenüber den permanent geschlossenen Branchen keine Öffnungs-Rechtfertigung mehr stattfinden kann.

Dabei darf es nicht bleiben. Der Mittelstand und die Handwerksbetriebe sind der Motor unserer Wirtschaft nicht nur im Mittleren Neckarraum, sondern auch in unserer Stadt. Ebenso zeichnet sich Ludwigsburg durch eine lebendige Kulturszene von der Kulturbühne bis zur Festspielstadt aus. Auch die gastronomische Vielfalt sowie der Einzelhandel zeichnen unsere Stadt aus. Wir sehen diese Bandbreite in großer Gefahr. In den vergangenen Wochen erhielten wir viele Rückmeldungen, dass Betriebe und Unternehmen sehr gute Sicherheits- und Hygienekonzepte erstellt haben, um den Aufenthalt in ihren Räumlichkeiten unter Pandemie-Bedingungen zu ermöglichen. Angefangen von Einkaufskonzepten wie Click & Collect bis zur Begrenzung der Kundenanzahl beim Zugang in einem bestimmten Zeitfenster.

Nach über einem Jahr Pandemie muss endlich gehandelt werden. Wertvolle Zeit wurde aufgrund falscher Abwägungen – entgegen dem Rat von Experten – in den Sommermonaten vertan. Das darf sich nicht wiederholen. Dem Land Baden-Württemberg steht es gut an, mehrere Modellprojekte „Öffnen mit Sicherheit“ zu etablieren. Die Stadt Ludwigsburg eignet sich aufgrund ihrer Größe und Struktur dafür, um den Menschen in Stadt und Land „Normalität und Perspektiven“ zu geben.